Klassisches Reiten

auf Grund­la­ge der Biomechanik
Dr. Thomas Ritter

Inhalt

Ich habe sel­ten so lan­ge an einem Buch gele­sen — zwi­schen den Sei­ten steckt so viel Detail­wis­sen, dass man man­chen Absatz zwei­mal lesen muss, um alles zu “ergrei­fen”.

Schon die Auf­ma­chung des Kom­pen­di­ums ist beein­dru­ckend — schö­ner Ein­band, tol­le Fotos, hilf­rei­che Skiz­zen und Abbil­dun­gen. Der Inhalt aber ist ein wah­rer Schatz: Sehr detail­liert wer­den hier die rei­ter­li­chen Hil­fen erklärt — wie wir­ke ich auf wel­ches Bein des Pfer­des ein, was macht eine unter­schied­li­che Hand­hal­tung aus und wie soll­te es sich anfüh­len, wenn man alles rich­tig macht. Oft habe ich die Stirn gerun­zelt, denn manch­mal klingt alles recht kom­pli­ziert. Aber — wenn ich Udo Bür­ger zitie­ren darf: “Rei­ten ist ganz ein­fach, solan­ge man nichts davon ver­steht”. Und genau­so ist es. Dr. Rit­ter geht hier wirk­lich auf die hohe Kunst des fei­nen Rei­tens ein — vie­le wun­der­vol­le Zita­te der alten Reit­meis­ter wer­den erklärt und ver­an­schau­licht und immer wie­der betont der Autor, dass das Wohl­be­fin­den des Pfer­des wich­tig ist.

“Rei­ten ist ein Dia­log, bei dem Rei­ter und Pferd abwech­selnd zuein­an­der ’spre­chen’ und ein­an­der zuhö­ren” ist mein Lieb­lings­zi­tat aus dem Buch. Und genau dar­um geht es: Feins­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem vier­bei­ni­gen Part­ner. Was ich sehr fas­zi­nie­rend fand ist, dass klas­si­sches Rei­ten, so wie hier erklärt, mehr mit Wes­tern- als mit Dres­sur­rei­ten gemein hat: Impuls- und inter­vall­ar­ti­ge Hil­fen, kein Dau­er­druck und das Nach­ge­ben nicht vergessen.

Fazit

Abso­lut KEIN Buch für Anfän­ger — die wer­den mit dem Werk nichts anzu­fan­gen wis­sen. Für fort­ge­schrit­te­ne, inter­es­sier­te Rei­ter jedoch ein wah­res Lexi­kon und eine Fund­gru­be des Wissens!

“Klas­si­sches Rei­ten auf Grund­la­ge der Bio­me­cha­nik” von Dr. Tho­mas Rit­ter, erschie­nen 2010 im CAD­MOS-Ver­lag für 39,90 €.