Hohe Schule mit der Doppellonge

Prä­sen­tiert von einem Rei­ter des Cad­re Noir in Saumur
Philippe Karl

Autor

Phil­ip­pe Karl, der 13 Jah­re lang dem Cad­re Noir in Samur als Berei­ter ange­hör­te und das Kon­zept der “leich­ten Reit­wei­se” begrün­de­te, hat mit die­sem Werk einen Klas­si­ker geschaffen.

Inhalt

Um es gleich vor­ne­weg zu sagen: Die­ses Buch setzt vor­aus, dass man sich schon mit dem The­ma Dop­pel­lon­ge aus­ein­an­der­ge­setzt hat und zumin­dest die drei Grundgang­ar­ten und geschmei­di­ge Rich­tungs­wech­sel beherrscht. Lei­der fehlt zu Anfang die­ser Hin­weis, v.a. auch im Zusam­men­hang mit der Jung­pfer­de­aus­bil­dung — ein jun­ges Pferd soll­te nur von einem erfah­re­nen Trai­ner an der Dop­pel­lon­ge antrai­niert werden.

Zu Beginn geht Herr Karl auf die Geschich­te der Lang­zü­gel- und Dop­pel­lon­gen­ar­beit ein und erläu­tert, wel­che Zie­le die­se Art des Trai­nings ver­fol­gen soll­te. Danach folgt eine Abhand­lung zur Bewe­gungs­leh­re — recht aus­führ­lich und z.T. sehr kom­pli­ziert beschrie­ben, wie ich finde.

Nach einer kur­zen Ein­füh­rung in die Arbeit an der Dop­pel­lon­ge wid­met sich der Autor gleich den Lek­tio­nen und Figu­ren, die für den Start mit die­sem Aus­rüs­tungs­ge­gen­stand sinn­voll sind. Par­al­lel wer­den die Auf­ga­ben­stel­lun­gen unter dem Sat­tel eben­falls erklärt und bild­haft dar­ge­stellt. Die vie­len Fotos im Buch brin­gen einen z.T. zum Stirn­run­zeln … sie blei­ben oft unkom­men­tiert und las­sen einen im Unkla­ren, was genau nun auf dem Bild aus­ge­sagt wer­den soll.

Im Kapi­tel zur ver­tie­fen­den Arbeit wer­den Lek­tio­nen wie Über­gän­ge, Sei­ten­gän­ge, Abstel­lung bis hin zur Arbeit an den Sei­ten­gän­gen erläu­tert. Hier wäre es sehr hilf­reich, die Fotos mit Unter­ti­teln zu ver­se­hen, die erläu­tern, wie der ein­zel­ne Schritt zur Voll­endung der Übung aus­schaut, denn auch hier sind die Fotos größ­ten­teils ohne Kom­men­tar und wir­ken unsortiert.

Das nächs­te Kapi­tel wid­met sich der Ver­voll­komm­nung in den klas­si­schen Lek­tio­nen und lehrt den Leser die Tra­ver­sa­le, Pirou­et­te, Ver­samm­lung, Pia­f­fe, Pesade und Pas­sa­ge zu entwickeln.

Fazit

Das Buch ist recht anspruchs­voll und nicht mal eben zum Neben­bei Schmö­kern geeig­net. Für fort­ge­schrit­te­ne Lon­gen­füh­rer bie­tet es zahl­rei­che Anre­gun­gen; Anfän­gern wür­de ich es jedoch nicht empfehlen.

“Hohe Schu­le mit der Dop­pel­lon­ge” von Phil­ip­pe Karl, erschie­nen in Neu­auf­la­ge 2010 beim Cad­mos-Ver­lag für 29,90 €.