Pferde suchen einen Freund

Autor
Mark Rashids neuestes Buch kann man wieder kaum aus der Hand legen, sobald man zu lesen angefangen hat.
Inhalt
Im Original heisst das Buch “Horsemanship Through Life” — und dieser Titel ist tausendmal treffender als der deutsche — der mit dem Buch wirklich rein gar nichts zu tun hat.
Mark Rashid beschreibt sehr treffend die Schattenseiten des Trainerlebens und gibt viel von sich preis. Das ist der große Unterschied zwischen ihm und allen möglichen anderen Trainern/Autoren, die immer nur erzählen, wie toll sie sind und welche Heldentaten sie vollbringen. Rashid beschreibt einige Niederlagen seiner Laufbahn und schlägt immer wieder die Brücke zum Alltag — der interessierte Leser, der das Buch mit offenen Augen und offenem Geist studiert, wird unglaublich viel daraus mitnehmen.
Durch das komplette Werk hindurch zieht sich wie ein roter Faden, wie wichtig es ist, auf das Pferd zu hören und wie essentiel es ist, ein Gefühl fürs Pferd zu entwickeln — unabhängig von der Technik, die man anwendet. Es liest sich wie ein Roman, und man möchte das Buch wirklich gar nicht mehr weglegen.
In vielen kleinen Geschichten gewährt Rashid Einblicke in seine Arbeit, seine Denkweise und die Art, wie er Horsemanship wirklich in sein Leben transportiert (wie im englischen Titel so schön beschrieben). Viel Aufmerksamkeit widmet er der Kampfkunst Aikido, in der er viele Parallelen zum Reiten sieht.
Ebenso geht er auf das von Sally Swift entwickelte “Reiten aus der Körpermitte” ein (Centered Riding), das ebenfalls durch Aikido eine völlig neue Bedeutung für ihn entwickelt und seinen Reitstil revolutioniert hat.
Fazit
Sehr lesenswert — spannend geschrieben und durchgängig kurzweilig. Rashid regt dazu an, selbst einmal zu überlegen, wie Pferde denken und was aus Sicht des Pferdes gereade geschieht.
“Pferde suchen einen Freund” von Mark Rashid, erschienen 2010 im Kosmos-Verlag für 19,95 €