Pferdeflüstern kann jeder lernen

Kom­mu­ni­ka­ti­on im Round Pen
Heinz Welz

Autor

Heinz Welz hat mit die­sem Buch sei­ne Metho­de zur “Kom­mu­ni­ka­ti­on im Round­pen” zu Papier gebracht.

Inhalt

Gleich zu Anfang geht der Autor dar­auf ein, dass ein Pferd immer sei­ner Natur ent­spre­chend han­delt und dies kei­ne “Cha­rak­ter­schwä­che” (“der ist stur”, “die ist ver­fres­sen” .…) dar­stellt, son­dern im Gegen­teil die Cha­rak­ter­stär­ke eines Pfer­des ausdrückt!

Er erläu­tert, wie fein­füh­lig Pfer­de mit ihrer Kör­per­spra­che kom­mu­ni­zie­ren und dass wir Men­schen im Ver­gleich dazu regel­rech­te “Analpha­be­ten” sind. Fazit also: WIR müs­sen die Spra­che der Pfer­de ler­nen (und dies nicht umge­kehrt von den Pfer­den erwarten)!

Welz beschäf­tigt sich dann mit der Her­den­struk­tur und vor allem mit dem “Prin­zip der Folg­sam­keit”. Wun­der­schön fin­de ich sei­ne Fest­stel­lung, dass “hin­ter jeder Bewe­gung und jeder kör­per­sprach­li­chen Bot­schaft ein Gefühl oder ein Gedan­ke steht”, und dass wir dar­um FÜHLEN ler­nen müs­sen, wenn wir das Pferd wirk­lich ver­ste­hen wollen.

Bei der Arbeit im Round­pen erklärt der Autor die Metho­de des “Joi­ning”, abge­lei­tet vom “Join Up”, das Mon­ty Roberts ent­wi­ckelt und paten­tiert hat. Der grund­le­gen­de Unter­schied besteht jedoch dar­in, dass das Pferd beim Joi­ning nicht im Kreis her­um­ge­hetzt wird, bis es sich aus lau­ter Ver­zweif­lung anschließt (und wie es lei­der von vie­len Pfer­de­men­schen prak­ti­ziert wird), son­dern dass man beim Joi­ning sehr viel mehr mit Gefühl und fei­nen Ges­ten arbei­tet und dabei sozu­sa­gen ein non­ver­ba­les Gespräch mit dem Vier­bei­ner führt. Welz beschreibt aus­führ­lich, was die ver­schie­de­nen “Ges­ten” des Pfer­des aller Wahr­schein­lich­keit nach bedeu­ten, baut immer wie­der die Brü­cke zu wild leben­den Pfer­den und geht auch genau auf die mensch­li­che Kör­per­hal­tung ein, wenn er sei­ne Trai­nings­me­tho­de im Round­pen umschreibt.

Mein beson­de­rer Dank gilt sei­ner Anmer­kung, dass ein Pferd die­ses Schla­gen auf den Hals, womit es oft belohnt wird, wirk­lich nicht schön fin­det! Viel mehr genießt es ein Krau­len, Strei­cheln oder Kratzen.

Fazit

Vol­ler Ver­ständ­nis und auf die Bedürf­nis­se des Pfer­des bedacht beschreibt Heinz Welz die Arbeit im Round­pen und eröff­net so den wah­ren Dia­log mit dem Pferd — ergänzt durch vie­le wis­sens­wer­te Hin­wei­se und Tipps. Äußerst lesenswert!

“Pfer­de­flüs­tern kann jeder ler­nen” von Heinz Welz, erschie­nen 2013 beim Kos­mos-Ver­lag für 26,99 €